
Architektur für Menschen – und für die Zukunft
Welche Rolle nachhaltiges Bauen bei der Deutschen Rentenversicherung Bund spielt.
Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema unserer Zeit. Es bedeutet kurz und vereinfacht gesagt, dass man auf Dauer nicht mehr Ressourcen verbraucht, als wieder nachwachsen oder sich regenerieren können. Die Aufgabe lautet also, Material und Energie sparsam und klug einzusetzen – auch beim Bauen. Dass dies ein durchaus komplexer Vorgang ist, erklärt Architekt Jan Legner, der bei der Deutschen Rentenversicherung Bund für das strategische Projektmanagement im Klinik-Bereich verantwortlich ist.
Drei Säulen des nachhaltigen Bauens „Wenn wir ein Projekt planen und umsetzen, bauen wir – wörtlich und im übertragenen Sinne – auf die drei Nachhaltigkeitssäulen Ökonomie, Ökologie und Soziokultur“, erklärt Legner. „In diesen Bereichen können wir unterschiedliche Maßnahmen ergreifen, um Ressourcen bei der Erstellung und später im laufenden Betrieb einzusparen – und dabei sogar noch die Wohlfühlqualität zu steigern.“
Ökologie: von Ökostrom bis Materialentsorgung Hier stehen Umweltaspekte wie Energieverbrauch und -versorgung, Materialeinsatz und Logistik im Zentrum. Bei der Auswahl des Baumaterials werden, wenn möglich, regional verfügbare Materialien mit kurzen Transportwegen verwendet. Auch Fragen der Herstellung von Baustoffen, der Entsorgung oder Recyclingfähigkeit fließen in die Planungen mit ein. Für jedes Bauvorhaben wird ein individuelles Konzept zur Energieversorgung erstellt, das einen Mix aus unterschiedlichen Energiequellen wie Photovoltaik, Geothermie, Ökostrom und zukünftig auch Wasserstoff umfasst.
Ökonomie: nicht nur günstig, sondern ganzheitlich bauen „Früher war ökonomisch bauen gleichbedeutend mit günstig bauen. Heute sieht man den Punkt ganzheitlicher und für den gesamten Lebenszyklus“, so Legner: „Ökonomie umfasst nicht nur monetäre Aspekte, auch Nutzwerte werden mitbedacht.“ Denn letztendlich wirkt ein Umfeld, das auf Wohlbefinden angelegt ist, auf die Menschen im Gebäude: Patientinnen und Patienten gesunden schneller, Besucherinnen und Besucher fühlen sich wohler und wissen ihre Angehörigen gut aufgehoben. Und Mitarbeitenden aller Bereiche erleichtert es den alltäglichen Arbeitsablauf.
Soziokultur: Architektur kann zur Heilung beitragen Dass dieses Thema zur Nachhaltigkeit zählt, mag zunächst überraschen. Die Bauvorhaben der Reha-Zentren der Deutschen Rentenversicherung Bund stehen unter dem Motto „heilende Architektur“. Damit Architektur zu nachhaltiger Wohlfühlarchitektur wird, werden bei künftigen Bauvorhaben alle Sinne bedacht: Geräusche, Gerüche, Farben, Sichtbeziehungen von innen nach außen – all dies trägt zu Wohlbefinden und Stressabbau bei. Auch ausgeklügelte Orientierungs- und Leitsysteme führen zu mehr Effizienz. Digitalisierung ist ebenfalls ein großes Thema. Beispielsweise können Patientinnen und Patienten online ihre Essenswünsche übermitteln, sodass auch hier Ressourcen bedarfsgerecht geplant werden. Verschwendung wird dadurch vermieden.