Einblicke in unsere Geschichte
Erste Aktivitäten auf dem Immobilienmarkt
Das heute größte Maklerunternehmen des Freistaats Bayern ist die Sparkassen Immobilien Vermittlungs GmbH, die 1972 unter dem Namen „Bayerische Landes-Immobilien GmbH & Co. KG“ als Tochter der Bayerischen Landesbausparkasse (LBS) gegründet wurde. Seit 1929 gestaltet die LBS in Bayern als öffentlich-rechtliche Bausparkasse die Bau- und Wohnungspolitik mit. Mit dem Einstieg ins Immobiliengeschäft konnte die Bausparkasse und damit auch die Sparkassen ihr Tätigkeitsfeld erweitern. Das Serviceangebot war von Beginn an weitreichend: von der Grundstücksvermittlung bis hin zur notariellen Verbriefung und Finanzierung. In der Städt. Sparkasse Schweinfurt stieg man 1976 ins Immobiliengeschäft ein.
Das „Haustelegramm“ informiert
Ab diesem Jahr besaß die Städt. Sparkasse eine eigene Hauspostille. Den Grundstein hierfür hatte Mitarbeiter Rudolf Steiche gelegt. Sie war eine der ersten ihrer Art überhaupt, denn in der bayerischen Sparkassenorganisation gab es nur wenige Periodika. Die erste Ausgabe der internen Mitarbeiterzeitschrift wurde auf einem grellroten Papier vervielfältigt. Da zunächst nur im kostensparenden Telegrammstil von Ereignissen im Haus berichtet wurde, erhielt die Postille den Namen „Haustelegramm“. Idee war, den damals 160 Mitarbeitern möglichst monatlich Neuigkeiten mitzuteilen, die nicht in den sachlichen Rundschreiben vermerkt waren, also vor allem Personalnachrichten, Veranstaltungshinweise usw. 1984 kamen die ersten Bilder hinzu. Aus einer Seite wurden viele und aus Telegramm-Infos wurden Artikel. 2006, im Jahr der Fusion zwischen der Städt. Sparkasse und der Kreissparkasse Schweinfurt, erschien die letzte Ausgabe der Hauspostille. Vermerkt wurde in den Abschiedsworten: „Sie sollten sich diese Ausgabe also gut aufheben, da es sich um ein historisches Dokument handelt.“ In der Tat: Das Haustelegramm war eine der Grundlagen für die jüngste Geschichtsschreibung der Sparkasse und seine erschienene Ausgaben stellen bis heute eine gewinnbringende Lektüre dar.
Neue Hauptgeschäftsstelle der Kreissparkasse Schweinfurt
Bereits in den 1970er Jahren waren die räumlichen Verhältnisse der Hauptstelle der Kreissparkasse für einen erfolgreichen Fortgang der Geschäfte nicht mehr tragbar. 1977 wurde daher der Neubau anstelle der bestehenden Hauptgeschäftsstelle am Jägersbrunnen beschlossen. Man teilte Abriss und Neubau in zwei Phasen, um den Geschäftsbetrieb nicht zum Erliegen zu bringen. 1979 begann der erste Teilabbruch der alten Bausubstanz, knapp ein Jahr später war der neue Rohbau fertiggestellt, der 1981 bezogen werden konnte. Es folgte der zweite Teilabriss. 1982 konnte auch der zweite Rohbau bezogen werden. 1983 wurde das Gebäude offiziell seiner Bestimmung übergeben. Nach 42 Monaten Bauzeit wurde der Neubau der Hauptgeschäftsstelle am Jägersbrunnen eröffnet. Zwei vorspringende Turmelemente flankieren den Haupteingang, der in die 750 Quadratmeter große Kassenhalle führt. Offene und geschlossene Beraterplätze, viel Holz und Stein, eine Menge Pflanzen in Granulattrögen und ein um Diskretion bemühtes Interieur, das in den zeitgenössischen Trendfarben Grün, Beige und Braun für optische Ruhe sorgen sollte, bestimmten das Erscheinungsbild des Raums. Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht die Notwendigkeit des Neubaus: So belief sich das Geschäftsvolumen bereits 1977 auf 530 Millionen Mark und stieg bis Ende 1982 unter der Leitung des neuen Vorstandsvorsitzenden Adolf Morgenstern auf 909 Millionen Mark – eine Steigerung von 71,5 Prozent. Die Kreissparkasse war mit deutlichem Abstand das größte Kreditinstitut im Wirtschaftsraum Schweinfurt.
Brunnen am Hauptsitz der Städt. Sparkasse Schweinfurt
Aus Anlass des 50-jährigen Jubiläums der Städt. Sparkasse am Roßmarkt entschlossen sich die Verantwortlichen Mitte der 1980er Jahre zur Errichtung eines Brunnens im Hof des Sparkassensitzes. Damit griff man eine jahrhundertealte Tradition auf. Bereits 1577 war hier ein erster Zierbrunnen errichtet worden. Für den heutigen Brunnen verpflichtete man den Künstler Peter Vollert, der auch schon das „Marktbrünnle“ am Rathaus geschaffen hatte. Die drei Brunnensteine aus heimischem Muschelkalk stellen die ehemals drei Häuser, die jetzt fließend ineinander übergehen, dar. Baum und Rösser erinnern an den bepflanzten Roßmarkt mit seinen Viehherden. Sackträger der alten Schranne und Zecher vor dem Sudbottich und den Bierfässern weisen auf das alte städtische Brauhaus und das Wirtshaus „Zur Schranne“ hin. Glücksgöttin Fortuna schüttet aus ihrem Füllhorn reichlich Dukaten und Taler – ein Verweis auf die angesiedelte Sparkasse. Aus den Flammen der brennenden Stadt steigt an der höchsten Stelle des Brunnens Phönix empor als Symbol der Bürgerschaft, die aus Trümmern Neues schuf.