Einblicke in unsere Geschichte
Bayerischer Sparkassentag in Schweinfurt
In diesem Jahr war Schweinfurt zum ersten und bislang einzigen Mal Tagungsort des Bayerischen Sparkassentags. Rund 800 Gäste, darunter Vertreter der kommunalen Träger, der Verbundpartner sowie der finanzwirtschaftlichen Institutionen, waren angereist, um aktuelle Fragen der Kreditwirtschaft sowie der Sparkassen-Finanzgruppe zu beraten. Ein bestimmender Diskussionspunkt waren die in den zwei Jahren zuvor erfolgte Weltfinanzkrise und ihre Auswirkungen auf die Bundesrepublik. Dem offiziellen Sparkassentag gingen in den Tagen zuvor interne Gremiensitzungen voraus. Getagt wurde im Konferenzzentrum auf der Maininsel, im Theater der Stadt Schweinfurt und in der damals jüngst eröffneten Kunsthalle.
Die erste Mobile-App
Die Digitalisierung der Bankgeschäfte begann bereits in den 1980er Jahren. Die Sparkassen boten seit 1984 Electronic-Banking-Dienstleistungen, zunächst via Bildschirmtext (BTX), an. Darüber ließen sich am Fernseher übers Telefonnetz oder am – noch spärlich verbreiteten – Heimcomputer per Modem Kontostände abfragen und Überweisungsaufträge erteilen. Ab 1990 konnten dann alle Sparkassenkunden mit ihren EC-Karten und S-Cards das Bezahlsystem „electronic cash“ nutzen. 2009, zwei Jahre nach der Vorstellung des iPhones, das einen Smartphone-Boom auslöste, reagierten die Sparkassen auf die neuen Kundenwünsche: Am 28. Juli 2009 ging die Sparkassen-App im App-Store von Apple erstmals an den Start. Damals noch unter den Namen „S-Banking“ und „S-Finanzstatus“. Seither eilt sie von Erfolg zu Erfolg. Sie verfügt aktuell über mehr als 12,8 Millionen aktive Nutzer. Im Jahr 2018 hat der Sparkassen- und Giroverband seine eigene Mobile-Payment-App vorgestellt, die es ermöglicht, über das Online- und Mobile-Banking Überweisungen in Echtzeit zu tätigen.
Neuer Privat- und Geschäftskundenbereich
Die fusionierte Sparkasse Schweinfurt ordnete die Zuständigkeiten in ihren beiden Hauptstellen Roßmarkt und Jägersbrunnen neu. Am Roßmarkt, wo das komplette Privatkundengeschäft konzentriert wurde, entstanden zehn neue Beraterzimmer. Sieben Service-Points für Kundenkontakte wurden neugestaltet, die Kassen zusammengelegt und die SB-Technik (Geldautomaten, Auszugsdrucker) um 40 Prozent erweitert. Die Bedeutung des neuen Privatkundenzentrums am Roßmarkt zeigte sich an der Belegung der Schalter mit insgesamt 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Jeder zweite Schweinfurter hatte seine Hauptbankverbindung zu diesem Zeitpunkt bei der Sparkasse. Am Jägersbrunnen wurde das Geschäft mit Firmen- und Geschäftskunden und den Kommunen untergebracht. Auch in diesem Bereich war die Sparkasse Primus: 65 Prozent aller gewerblichen Kunden in Stadt und Landkreis waren Kunden der Sparkasse. Neben Kreditvertrieb und -abteilung saßen hier ab sofort auch die Spezialisten für Auslandsgeschäft, Leasing, Versicherungen und Existenzgründungen. Im Gegensatz zum Roßmarkt, dessen Umbau über zwei Millionen Euro kostete, waren am Jägersbrunnen keine größeren Umbaumaßnahmen erforderlich. Das Veranstaltungszentrum blieb von den Veränderungen unberührt und weiterhin in der Siebenbrückleingasse ansässig.
Fusion zur Sparkasse Schweinfurt-Haßberge
Seit 1. Januar 2018 gibt es eine neue Sparkasse für die Region: die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge. Sie entstand aus dem Zusammenschluss der Sparkassen Schweinfurt und Ostunterfranken. Eine wirtschaftliche Notwendigkeit zum Zusammenschluss bestand nicht. Beide Häuser waren finanzstark (die Bilanzsumme der Schweinfurter lag bei 2,7 Milliarden Euro, von Ostunterfranken kamen 1,2 Milliarden Euro hinzu) und Marktführer in ihren Geschäftsgebieten. Dennoch bekundeten beide Partner ihren Heiratswillen, der sich aus den jüngsten Entwicklungen ergab, unter anderem dem Anpassungsdruck infolge des Niedrigzinsumfelds, der Digitalisierung und der Regulatorik. Man war überzeugt, diese Belastungen durch die Fusionssynergien besser abfedern zu können und das Marktgeschehen in Zukunft noch besser zum Vorteil der Region steuern zu können. Es entstand eine Flächensparkasse, die sich von nun an noch besser auf dem Markt behaupten und an Herausforderungen wie Digitalisierung, Niedrigzinsumfeld und Regulatorik anpassen konnte. Im Ranking der 68 bayerischen Sparkassen rutschte die Sparkasse Schweinfurt-Haßberge mit einer Bilanzsumme von knapp vier Milliarden Euro auf Rang 14. Schweinfurt brachte 46 Filialen, Ostunterfranken 16 Filialen mit, wodurch die Zahl der Zweigstellen auf 62 anwuchs. Die Gesellschaftsanteile des Landkreises Schweinfurt liegen bei 40,52 Prozent, des Landkreises Haßberge bei 27,22 Prozent, der Stadt Schweinfurt bei 26,68 Prozent und der Stadt Königsberg bei 5,58 Prozent.